Inhaltsverzeichnis
Kegelrollenlager
- Lagerausführung
- Belastbarkeit
- Ausgleich von Winkelfehlern
- Schmierung
- Abdichtung
- Drehzahlen
- Geräusch
- Temperaturbereich
- Käfige
- Lagerluft
- Abmessungen, Toleranzen
- Nachsetzzeichen
- Aufbau der Lagerbezeichnung
- Dimensionierung
- Mindestbelastung
- Gestaltung der Lagerung
- Ein- und Ausbau
- Rechtshinweis zur Datenaktualität
- Weiterführende Informationen
Kegelrollenlager
Kegelrollenlager eignen sich gut, wenn:
- hohe radiale Belastungen auftreten ➤ Abschnitt und ➤ Abschnitt
- einseitig hohe axiale Belastungen wirken ➤ Abschnitt
- kombinierte Belastungen aufgenommen werden müssen (gleichzeitig wirkende radiale und axiale Kräfte) ➤ Abschnitt
- die Welle axial genau geführt werden soll (Festlagerfunktion)
- die Lagerung axial sehr steif sein muss
- die Lagerstelle spielfrei oder vorgespannt betrieben wird (Einzellager werden gegeneinander angestellt) ➤ Abschnitt
- eine hohe Laufgenauigkeit gefordert ist
- die Tragfähigkeit von Schrägkugellagern nicht mehr ausreicht und die höhere Drehzahleignung der Schrägkugellager nicht notwendig ist ➤ Bild
- von den Lagern keine Fluchtungsfehler kompensiert werden müssen
- kompakte, hoch belastbare, steife und wirtschaftliche Lagerungen das konstruktive Ziel sind.
Tragfähigkeits- und Drehzahlvergleich – einreihige Kegelrollenlager/ einreihige Schrägkugellager Fr = Radiale Belastung Cr = Dynamische Tragzahl nG = Grenzdrehzahl |
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Lagerausführung
Ausführungsvarianten
Kegelrollenlager haben ein umfangreiches Sortiment an ein- und mehrreihigen Ausführungen. X-life ist der neue Leistungsstandard für Kegelrollenlager und steht für eXtended life ➤ Link. Die wichtigsten auf einreihigen Kegelrollenlagern basierenden Ausführungen sind:
- einreihige Kegelrollenlager
- zusammengepasste Kegelrollenlager
- Integral-Kegelrollenlager.
Darüber hinaus stehen Kegelrollenlager auf Anfrage in vielen weiteren Ausführungen und Größen sowie für spezielle Anwendungen zur Verfügung. Zur allgemeinen Verfügbarkeit bitte bei Schaeffler anfragen. Upgrade auf X-life-Performance ist möglich. X-life-Lager TPI 241. Zusammengepasste Kegelrollenlager TPI 245. Integral-Kegelrollenlager TPI 151. Größere Kataloglager und weitere Lagerausführungen GL 1.
Lieferbar in metrischen und zölligen Abmessungen
Gefertigt werden Kegelrollenlager mit metrischen und zölligen Abmessungen.
Einteilung und Bezeichnung – metrische Lager und Lager in Zollabmessungen
Metrische Lager:
- DIN 720:2008
- ISO 355:2007
- ANSI/ABMA 19.1:2011 (Vorsetzzeichen KJ).
Lager in Zollabmessungen:
- ANSI/ABMA 19.2:2013 (Vorsetzzeichen K).
Kegelrollenlager der Grundausführung
Prinzipielle konstruktive Merkmale
Kegelrollenlager gehören zur Gruppe der Radial-Rollenlager. Im Gegensatz zur Kugel hat die Rolle senkrecht zur Rollenachse eine größere Kontaktfläche. Damit kann sie höhere Kräfte übertragen, ist steifer und lässt bei gleicher Belastung im Durchmesser kleinere Wälzkörper zu. Die ein- und mehrreihigen Lager bestehen aus einem bordlosen Außenring, einem Innenring mit zwei unterschiedlich hohen Borden und einem Käfig ➤ Bild, ➤ Bild. Der Käfig ist mit kegelstumpfförmigen Rollen bestückt. Rollenkranz und Innenring bilden eine Einheit. Der niedrige Bord hält zusammen mit dem Käfig die Rollen auf der Innenringlaufbahn; der hohe nimmt die axiale Kraftkomponente auf, die sich aus der Kegelform der Rollen ergibt. Während die Kegelrollen auf den Laufbahnen abrollen, gleiten sie am höheren Bord des Innenrings. Die verlängerten Mantellinien der Kegelrollen schneiden sich mit den verlängerten Laufbahnen des Innen- und Außenrings in einem Punkt auf der Lagerachse ➤ Bild. Durch diese geometrische Besonderheit eignen sich Kegelrollenlager sehr gut zur Aufnahme kombinierter Belastungen. Außerdem wird dadurch kinematischer Zwangsschlupf im Wälzkontakt vermieden.
Die hohe Maß- und Formgenauigkeit der Rollen verringert Laufgeräusche und Schwingungen
Aufgrund der Form- und Maßgenauigkeit der Kegelrollen werden die Wälzkörper eines Rollensatzes im Lastbereich praktisch anteilig gleich belastet. Das führt im Betrieb zu einem geräusch- und schwingungsreduzierten Lauf und zu hoher Anstellgenauigkeit.
Einreihiges Kegelrollenlager: Die Scheitelpunkte der Kegelflächen treffen sich in einem Punkt auf der Lagerachse Fr = Radiale Belastung Fa = Axiale Belastung R = Rollkegelspitze α = Nenndruckwinkel |
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X-life-Premiumqualität
Einreihige Kegelrollenlager gibt es in vielen Baureihen und Abmessungen als X-life-Lager. Gegenüber vergleichbaren Kegelrollenlagern ohne X-life-Eigenschaften sind diese Lager wesentlich leistungsstärker ➤ Bild. Erreicht wird das u. a. durch höherwertige Ringwerkstoffe und eine optimierte Kontaktgeometrie zwischen Rolle und Laufbahn sowie zwischen Rolle und Bord. Zusammen mit einer gesteigerten Oberflächenqualität führt dies zur verbesserten Schmierfilmbildung.
Vorteile
Höherer Kundennutzen durch X-life
Aus diesen technischen Detailverbesserungen ergibt sich eine Reihe von Vorteilen wie z. B.:
- bis zu 20 % höhere dynamische Tragzahlen Cr ➤ Bild
- eine höhere Laufgenauigkeit und Laufruhe
- ein reibungsärmerer, energieeffizienterer Lauf (Reibungsreduzierung bis 50 %, bei steilkegeligen Kegelrollenlagern bis 75 %)
- eine niedrigere Wärmeentwicklung im Lager
- höhere Grenzdrehzahlen
- ein geringerer Schmierstoffverbrauch und dadurch längere Wartungsintervalle, wenn nachgeschmiert wird
- eine messbar längere Gebrauchsdauer der Lager ➤ Bild
- eine hohe Zuverlässigkeit und Betriebssicherheit
- niedrigere Gesamtbetriebskosten
- kompakt bauende, umweltfreundliche Lagerungen.
Niedrigere Betriebskosten, höhere Maschinenverfügbarkeit
In Summe verbessern diese Vorteile die Gesamtwirtschaftlichkeit der Lagerstelle deutlich und erhöhen damit die Effizienz der Maschine und Anlage nachhaltig.
Nachsetzzeichen XL
X-life-Kegelrollenlager haben das Nachsetzzeichen XL im Kurzzeichen ➤ Abschnitt.
Vergleich der dynamischen Tragzahl Cr von X-life-Kegelrollenlagern mit Lagern ohne X-life-Performance Cr = Dynamische Tragzahl |
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Ermüdungslaufzeit im Weibull‑Netz – Vergleich von X-life-Kegelrollenlagern mit Lagern ohne X-life-Performance
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Anwendungsbereiche
Aufgrund ihrer besonderen technischen Merkmale eignen sich X-life-Kegelrollenlager sehr gut für Lagerungen in:
- der Mobilhydraulik (Axialkolben- und Orbitalmotoren)
- Traktoren (Radlager und Getriebe)
- Vertikalmühlen (Schleifwalzen)
- Warm- und Kaltwalzwerken (Arbeitswalzen bei Walzgerüsten)
- Anwendungen zur Öl- und Gasförderung
- Off- und Onshore-Windkraftanlagen (Getriebe)
- Baumaschinen (Straßenwalzen, Bohrkopflager).
X-life steht für eine hohe Produkt-Leistungsdichte und damit für einen besonders großen Kundennutzen.
Einreihige Kegelrollenlager
Optimierte Produkteigenschaften verbessern das Betriebsverhalten nachhaltig
Kegelrollenlager sind einreihige offene Einzellager, die technisch bedingt immer gegen ein spiegelbildlich angeordnetes zweites Kegelrollenlager angestellt werden ➤ Bild. Die Lager sind so ausgelegt, dass sie die umfangreichen Anforderungen an den allgemein üblichen Bedarf sicher abdecken. So wurden beispielsweise zur Verbesserung der Schmierfilmbildung und Laufeigenschaften die Gleitflächen am Führungsbord des Innenrings sowie die Stirnflächen und das Kontaktprofil der Rollen optimiert ➤ Link. Daneben ermöglicht die hohe Fertigungsgenauigkeit das funktionssichere Anstellen der Lager gegeneinander. Dies wiederum führt zu verbesserten Betriebseigenschaften und damit zu einer höheren Betriebssicherheit. Kegelrollenlager sind nicht selbsthaltend. Dadurch kann der Innenring mit dem Rollenkranz getrennt vom Außenring eingebaut werden. Das erleichtert die Montage der Lager.
Einreihiges Kegelrollenlager Fr = Radiale Belastung Fa = Axiale Belastung α = Nenndruckwinkel |
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Zusammengepasste Kegelrollenlager
Reicht die Tragfähigkeit eines Lagers nicht aus oder soll die Welle in beiden Richtungen mit einem bestimmten Axialspiel geführt werden, dann sind einbaufertige zusammengepasste Lagersätze lieferbar. Grundsätzlich gibt es drei Anordnungen von zusammengepassten Kegelrollenlagern, diese sind die X-, O- und Tandem-Anordnung.
Zusammengepasste Kegelrollen-lagerpaare in Tandem-, X- und O-Anordnung, Belastungsrichtungen, Drucklinien Fr = Radiale Belastung Fa = Axiale Belastung
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X-Anordnung
Bei Lagersätzen in X-Anordnung laufen die Drucklinien zur Lagerachse hin zusammen ➤ Bild. Axiale Kräfte werden zwar aus beiden Richtungen, allerdings immer nur von einem Lager aufgenommen. Die X-Anordnung ist einfach im Aufbau und die am häufigsten verwendete Anordnung der paarweise zusammengepassten Kegelrollenlager.
O-Anordnung
Bei Lagersätzen in O-Anordnung laufen die Drucklinien zur Lagerachse hin auseinander ➤ Bild. Axiale Kräfte werden zwar aus beiden Richtungen, allerdings immer nur von einem Lager aufgenommen. Die Stützbasis ist bei der O-Anordnung am größten, was vorteilhaft ist, wenn das Bauteil bei kurzem Lagerabstand mit möglichst geringem Kippspiel geführt werden soll oder Kippkräfte übertragen werden müssen. Lagerungen in O-Anordnung sind relativ starr und nehmen auch Belastungen auf, die aus Kippmomenten resultieren.
Tandem-Anordnung
Bei Lagersätzen in Tandem-Anordnung verlaufen die Drucklinien parallel zueinander. Im Gegensatz zur X- und O-Anordnung kann die Tandem-Anordnung die Axialkraft nur in eine Richtung aufnehmen. In der Regel wird dieses Lagerpaar gegen ein weiteres Kegelrollenlager angestellt, welches die Axialkräfte der anderen Richtung aufnimmt.
Auf Anfrage sind zusammengepasste Kegelrollenlagersätze in X‑Anordnung lieferbar. Weitere Informationen zu „Zusammengepasste Kegelrollenlager“ TPI 245.
Vorteile zusammengepasster Lagersätze
Zusammengepasste Lagerpaare in O- oder X-Anordnung ermöglichen die wirtschaftliche Lösung vieler Lagerungsprobleme, u. a. durch:
- ihre hohe radiale und beidseitig axiale Belastbarkeit
- den vereinfachten Lagereinbau, da das Einpassen von Passringen entfällt und so Einbaufehler vermieden werden
- die genaue axiale Führung der Welle; das Axialspiel des Lagerpaares wird bereits bei der Lagerproduktion festgelegt
- die einfache Schmierung; der Schmierstoff kann dem Wälzsystem gut über Schmierbohrungen im Passring zugeführt werden.
Bestell- und Bezeichnungssystematik
Zur Vereinfachung des Bestellvorgangs wurde bei paarweise zusammengepassten Kegelrollenlagern die Bestellbezeichnung geändert:
- Der erste Modulbuchstabe D = 2 (Duplex) drückt die Anzahl der Lager aus
- Die Lageranordnung wird durch den zweiten Modulbuchstaben dargestellt:
- B = O-Anordnung - Back to Back
- F = X-Anordnung - Face to Face
- T = Tandem-Anordnung
- Bei Bedarf (Sonderausführung) kommt ein dritter Modulbuchstabe als fortlaufender Zähler für die Beschreibung einer Variante hinzu. Beispiel: A, B, … = andere Satzbreite, Variante an Zwischenringausführung
- Die axiale Lagerluft wird offen in der Bezeichnung angeschrieben. Beispielsweise bedeutet A80-120, dass die axiale Lagerluft des Lagerpaars im nicht eingebauten Zustand (Anlieferungszustand) zwischen 80 μm und 120 μm beträgt. Bestellbeispiel ➤ Bild.
Bei der Bestellung von zusammengepassten Kegelrollenlagern muss die Anzahl der Lagerpaare angegeben werden.
Integral-Kegelrollenlager (JK0S) – gepaart
Die Lager werden überwiegend paarweise montiert
Integral-Kegelrollenlager sind befettete, einseitig abgedichtete und einbaufertige Lagereinheiten, die vorwiegend paarweise in O-Anordnung montiert werden ➤ Bild. Die Lager sind nicht zerlegbar.
Die Axialluft muss nicht eingestellt werden
Die genaue axiale Lagerluft ergibt sich nicht durch die Anstellung der Lager, sondern stellt sich von selbst ein, wenn die empfohlenen Lagersitztoleranzen eingehalten werden. Dadurch entfällt das normalerweise erforderliche Anstellen der Lager gegeneinander. Bei paarweise eingebauten Integral-Kegelrollenlagern bildet sich am Außenring eine Nut für den Sicherungsring (Sprengring BR). Schaeffler Integral-Kegelrollenlager sind untereinander austauschbar.
Bei der Bestellung ist immer die Anzahl der Einzellager anzugeben und nicht die Zahl der Lagerpaare. Der Sprengring ist gesondert zu bestellen; z. B.:
- 2 Kegelrollenlager JK0S080-A
- 1 Sprengring BR125.
Gepaartes Integral-Kegelrollenlager, Belastungsrichtungen Fr = Radiale Belastung Fa = Axiale Belastung
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Belastbarkeit
Lager in Grundausführung
Radial und einseitig axial belastbar
Einreihige Kegelrollenlager nehmen hohe radiale und einseitig axiale Belastungen auf ➤ Bild und ➤ Bild. Zur axialen Gegenführung ist jedoch immer ein zweites Lager notwendig, das spiegelbildlich angeordnet ist. Diese Lagerkombination wird dann in O- oder X-Anordnung montiert.
Je größer der Druckwinkel, desto höher ist die axiale Belastbarkeit
Die axiale Belastbarkeit der Lager hängt vom Nenndruckwinkel α ab ➤ Bild. Je größer dieser Winkel ist, desto stärker kann das Lager axial belastet werden. Die Größe des Druckwinkels – und damit die Belastbarkeit des Lagers – ist durch den Wert e in den Produkttabellen gekennzeichnet. Der Nenndruckwinkel α der meisten Lagerreihen liegt zwischen 10° und 20°. Bei speziellen Reihen beträgt α etwa 28° bis 30°. Lager der Reihen 313, 323..-B, T5ED und T7FC sind durch ihren besonders großen Druckwinkel axial sehr hoch belastbar.
Tragzahl und Ermüdungsgrenzbelastung für Lagerpaare bestehend aus Einzellagern
Bei zwei Lagern gleicher Größe und Ausführung, die unmittelbar nebeneinander in O- oder X-Anordnung eingebaut sind, betragen die dynamische Tragzahl Cr, die statische Tragzahl C0r und die Ermüdungsgrenzbelastung Cur des Lagerpaares:
- Cr = 1,715 · Cr Einzellager
- C0r = 2 · C0r Einzellager
- Cur = 2 · Cur Einzellager.
Zusammengepasste Lager
Radial, beidseitig axial und momentenbelastbar
Zusammengepasste Kegelrollenlager nehmen höhere Radialkräfte als einreihige Kegelrollenlager auf. Bei X- und O-Anordnungen werden die Axialkräfte und Momentenbelastungen in beide Richtungen aufgenommen. Die Tandem-Anordnung kann die Axialkraft nur in eine Richtung aufnehmen.
Integral-Kegelrollenlager – gepaart
Radial und beidseitig axial belastbar
In O-Anordnung gepaarte, einreihige Integral-Kegelrollenlager nehmen hohe radiale und beidseitig hohe axiale Belastungen auf ➤ Bild.
Ausgleich von Winkelfehlern
Ausgleich von Winkelfehlern möglich
Die modifizierte Linienberührung zwischen den Kegelrollen und Laufbahnen sorgt für eine optimale Spannungsverteilung an den Kontaktstellen und verhindert Spannungsüberhöhungen an den Kanten. Damit tolerieren die Lager gewisse Winkelfehler und nehmen Momentenbelastungen besser auf ➤ Bild.
Gleichmäßige Lastverteilung durch optimiertes Rollen- und Laufbahnprofil F = Belastung der Rolle
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Zulässiger Winkelfehler
Ist das Belastungsverhältnis P/C0r ≦ 0,2, darf die Verkippung der Lagerringe zueinander maximal 4 Winkelminuten betragen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Lage der Wellen- und Gehäuseachse gleich bleibt (keine dynamischen Bewegungen).
Liegen größere Belastungen/Schiefstellungen oder dynamische Winkelfehler vor, bitte bei Schaeffler rückfragen.
Schmierung
Einreihige und zusammengepasste Kegelrollenlager
Möglich ist Öl- oder Fettschmierung
Einreihige und zusammengepasste Kegelrollenlager sind nicht befettet. Diese Lager müssen mit Öl oder Fett geschmiert werden.
Verträglichkeit mit Kunststoffkäfigen
Werden Lager mit Kunststoffkäfig verwendet, ist sicherzustellen, dass beim Einsatz von Syntheseölen oder Schmierfetten auf Syntheseölbasis sowie bei Schmierstoffen mit einem hohen Anteil an EP‑Zusätzen die Verträglichkeit des Schmierstoffs mit dem Käfigmaterial gegeben ist.
Ölwechselfristen einhalten
Gealtertes Öl und im Öl enthaltene Additive können bei höheren Temperaturen die Gebrauchsdauer der Kunststoffe beeinträchtigen. Vorgegebene Ölwechselfristen müssen deshalb unbedingt eingehalten werden.
Integral-Kegelrollenlager
In der Regel wartungsfrei durch Erstbefettung
Integral-Kegelrollenlager sind ab Werk mit einem Qualitätsfett nach DIN 51825 befettet. Die Fettfüllung ist so bemessen, dass diese Lager in den meisten Anwendungen während ihrer Gebrauchsdauer wartungsfrei sind.
Abdichtung
Einreihige und zusammengepasste Kegelrollenlager
Abdichtung in der Anschlusskonstruktion vorsehen
Einreihige und zusammengepasste Kegelrollenlager sind nicht abgedichtet; d. h., die Abdichtung der Lagerstelle muss in der Anschlusskonstruktion erfolgen. Diese muss zuverlässig verhindern, dass:
- Feuchtigkeit und Verunreinigungen in das Lager gelangen
- Schmierstoff aus der Lagerstelle austritt.
Integral-Kegelrollenlager
Integral-Kegelrollenlager sind einseitig mit einer berührenden Dichtung (Lippendichtung) abgedichtet.
Drehzahlen
Grenz- und Bezugsdrehzahlen in den Produkttabellen
In den Produkttabellen sind für die meisten Lager zwei Drehzahlen angegeben:
- die kinematische Grenzdrehzahl nG
- die thermische Bezugsdrehzahl nϑr.
Grenzdrehzahlen
Die Grenzdrehzahl nG ist die kinematisch zulässige Drehzahl des Lagers. Sie darf auch bei günstigen Einbau- und Betriebsbedingungen nicht ohne vorherige Rücksprache mit Schaeffler überschritten werden ➤ Link.
Bezugsdrehzahlen
nϑr dient zur Berechnung von nϑ
Die thermische Bezugsdrehzahl nϑr ist keine anwendungsbezogene Drehzahlgrenze, sondern eine rechnerische Hilfsgröße zur Ermittlung der thermisch zulässigen Betriebsdrehzahl nϑ ➤ Link.
Lager mit berührenden Dichtungen
Für Lager mit berührenden Dichtungen sind nach DIN ISO 15312:2004 keine Bezugsdrehzahlen definiert. In den Produkttabellen ist für diese Lager deshalb nur die Grenzdrehzahl nG angegeben.
Drehzahlen bei zu Paaren zusammengepassten Lagern
Wärmebilanz beachten
Für zusammengepasste Lagerpaare sind die in den Produkttabellen angegebenen Grenzdrehzahlen nG zulässig, wenn bei den Einsatzbedingungen die ungünstige Wärmebilanz des Lagerpaares berücksichtigt wird.
Geräusch
Als neues Merkmal zum Vergleich des Geräuschniveaus unterschiedlicher Lagerarten und Baureihen wurde der Schaeffler Geräuschindex (SGI) entwickelt. Damit ist es erstmals möglich, eine Geräuschbewertung von Wälzlagern durchzuführen.
Schaeffler Geräuschindex
Der SGI-Wert basiert auf dem nach internen Standards maximal zulässigen Geräuschniveau eines Lagers, welches in Anlehnung an ISO 15242 ermittelt wird. Zum Vergleich unterschiedlicher Lagerarten und Baureihen ist der SGI-Wert über der statischen Tragzahl C0 aufgetragen.
Damit ist es möglich, Lager gleicher Tragfähigkeit direkt zu vergleichen. In den Diagrammen ist jeweils der obere Grenzwert angegeben. Das bedeutet, dass das durchschnittliche Geräuschniveau der Lager noch kleiner ist, als im Diagramm dargestellt.
Der Schaeffler Geräuschindex ist ein zusätzliches Leistungsmerkmal zur Lagerauswahl bei geräuschsensiblen Anwendungen. Die spezifische Eignung eines Lagers für eine Anwendung, beispielsweise hinsichtlich Bauraum, Tragfähigkeit oder Drehzahlgrenze, ist davon unabhängig zu prüfen.
Schaeffler Geräuschindex für Kegelrollenlager SGI = Schaeffler Geräuschindex C0 = Statische Tragzahl |
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Temperaturbereich
Limitierende Größen
Die Betriebstemperatur der Lager ist begrenzt durch:
- die Maßstabilität der Lagerringe und Kegelrollen
- den Käfig
- den Schmierstoff
- die Dichtungen..
Mögliche Betriebstemperaturen für Kegelrollenlager ➤ Tabelle.
Zulässige Temperaturbereiche
Betriebstemperatur |
Offene Kegelrollenlager |
Abgedichtete Kegelrollenlager |
|
---|---|---|---|
|
D ≦ 220 mm, –30 °C bis +120 °C |
D > 220 mm, –30 °C bis +200 °C |
–30 °C bis +110 °C, |
Sind Temperaturen zu erwarten, die außerhalb der angegebenen Werte liegen, bitte bei Schaeffler rückfragen.
Käfige
Standard sind Stahlblechkäfige
Offene Kegelrollenlager haben Käfige aus Stahlblech. Auf Anfrage sind Kunststoffkäfige erhältlich.
Käfige bei JK0S
Integral-Kegelrollenlager haben Käfige aus glasfaserverstärktem Polyamid PA66.
Bei hohen Dauertemperaturen und Anwendungen mit schwierigen Betriebsbedingungen sollten Lager mit Stahlblechkäfig eingesetzt werden. Bestehen Unsicherheiten bezüglich der Käfigeignung, bitte bei Schaeffler rückfragen.
Lagerluft
Für Kegelrollenlager ist die axiale Lagerluft sa eine charakteristische Größe. Diese ergibt sich, wenn das Lager beim Einbau gegen ein zweites Kegelrollenlager angestellt wird ➤ Bild.
Axiale Lagerluft sa = Axiale Lagerluft |
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Angabe der axialen Lagerluft
Die axiale Lagerluft wird offen in der Bezeichnung angeschrieben. Bestellbeispiel ➤ Bild.
Zusammengepasste Kegelrollenlagersätze
Die einfache Montage der Lagersätze in die Einbaustelle wird durch das präzise Abpassen des Zwischenrings auf die gewünschte geometrische axiale Lagerluft erreicht. Deshalb werden von Schaeffler einbaufertige, zusammengepasste Lagersätze bereitgestellt. Das bietet hohe wirtschaftliche und technische Vorteile wie:
-
eine unkomplizierte Montage: Einbaufehler werden beispielsweise durch den werkseitig abgepassten Zwischenring vermieden
- Kenntnisse und Berücksichtigung der axialen Federung der Lager sowie ausgereifte Messverfahren garantieren eine genaue Ausführung der axialen Lagerluft. Das gewährleistet eine präzise axiale Führung der Welle
- Einfache Wartung und hohe Betriebssicherheit werden durch konstruktive Elemente, Schmiernuten und Bohrungen am Zwischenring erreicht.
Abmessungen, Toleranzen
Abmessungsnormen – metrische Lager
Die Hauptabmessungen der metrischen Lager entsprechen ISO 355:2007 und DIN 720:2008. Metrische Lager mit dem Vorsetzzeichen KJ entsprechen ANSI/ABMA 19.1:2011.
Kantenabstände
Metrische Kegelrollenlager
Die Grenzmaße der Kantenabstände für metrische Kegelrollenlager nach DIN/ISO entsprechen ISO 582:1995. Übersicht und Grenzwerte für metrische Kegelrollenlager nach DIN/ISO ➤ Tabelle.
Minimale Kantenabstände für metrische Kegelrollenlager nach ANSI/ABMA mit dem Vorsetzzeichen KJ entsprechen ANSI/ABMA 19.1:2011. Die Werte sind in den Produkttabellen angegeben.
Lager in Zollabmessungen nach ANSI/ABMA
Minimale Kantenabstände rmin für Lager in Zollabmessungen entsprechen ANSI/ABMA 19.2:2013.
Toleranzen
Alle Kegelrollenlager nach DIN 720, ISO 355 sowie die Integral-Kegelrollenlager haben die Toleranzklasse Normal nach ISO 492:2014. X-life-Lager erreichen im Vergleich zur Norm verbesserte Rundlaufwerte tKia und tKea, außerdem eigene Planlaufwerte tSia ➤ Bild. Toleranzen des Innenrings ➤ Tabelle, Toleranzen des Außenrings ➤ Tabelle, Breitentoleranzen ➤ Tabelle. Ausgenommen sind Lager der Reihen 320, 329, 330, 331, 332 bei d ≦ 200 mm: Diese haben die Toleranzklasse 6X ➤ Link. Die Breitentoleranzen tΔTs der T7FC-Reihe mit dem Nachsetzzeichen XL entsprechen der Toleranzklasse 6X nach ISO 492:2014 ➤ Tabelle.
Toleranzen des Innenrings, Toleranzklasse Normal
Nenndurchmesser |
Abweichung |
Schwankung |
Rundlauf |
Planlauf |
||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
ISO 492 |
X-life |
X-life |
||||||
d |
tΔdmp |
tVdsp |
tVdmp |
tKia |
tKia |
tSia |
||
mm |
μm |
μm |
μm |
μm |
μm |
μm |
||
über |
bis |
U |
L |
max. |
max. |
max. |
max. |
max. |
10 |
18 |
0 |
–12 |
12 |
9 |
15 |
7 |
10 |
18 |
30 |
0 |
–12 |
12 |
9 |
18 |
8 |
13 |
30 |
50 |
0 |
–12 |
12 |
9 |
20 |
9 |
13 |
50 |
80 |
0 |
–15 |
15 |
11 |
25 |
10 |
15 |
80 |
120 |
0 |
–20 |
20 |
15 |
30 |
13 |
18 |
120 |
180 |
0 |
–25 |
25 |
19 |
35 |
19 |
20 |
180 |
250 |
0 |
–30 |
30 |
23 |
50 |
24 |
25 |
250 |
315 |
0 |
–35 |
35 |
26 |
60 |
28 |
28 |
315 |
400 |
0 |
–40 |
40 |
30 |
70 |
33 |
35 |
Toleranzsymbole ➤ Tabelle
U = Oberes Grenzabmaß
L = Unteres Grenzabmaß
tSia = Planlauf nach Schaeffler-Norm ➤ Bild
Toleranzen des Außenrings, Toleranzklasse Normal
Nennmaß des Außendurchmessers |
Abweichung des Außendurchmessers |
Schwankung |
Rundlauf |
||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
ISO 492 |
X-life |
||||||
D |
tΔDmp |
tVDsp |
tVDmp |
tKea |
tKea |
||
mm |
μm |
μm |
μm |
μm |
μm |
||
über |
bis |
U |
L |
max. |
max. |
max. |
max. |
18 |
30 |
0 |
–12 |
12 |
9 |
18 |
9 |
30 |
50 |
0 |
–14 |
14 |
11 |
20 |
10 |
50 |
80 |
0 |
–16 |
16 |
12 |
25 |
13 |
80 |
120 |
0 |
–18 |
18 |
14 |
35 |
16 |
120 |
150 |
0 |
–20 |
20 |
15 |
40 |
19 |
150 |
180 |
0 |
–25 |
25 |
19 |
45 |
21 |
180 |
250 |
0 |
–30 |
30 |
23 |
50 |
25 |
250 |
315 |
0 |
–35 |
35 |
26 |
60 |
30 |
315 |
400 |
0 |
–40 |
40 |
30 |
70 |
34 |
400 |
500 |
0 |
–45 |
45 |
34 |
80 |
40 |
500 |
630 |
0 |
–50 |
60 |
38 |
100 |
46 |
Toleranzsymbole ➤ Tabelle
U = Oberes Grenzabmaß
L = Unteres Grenzmaß
Breitentoleranzen, Toleranzklasse Normal
Nenndurchmesser |
Abweichung der Innenringbreite |
Abweichung der Außenringbreite |
Abweichung der Breite |
||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
d |
tΔBs |
tΔCs |
tΔTs |
tΔT1s |
tΔT2s |
||||||
mm |
μm |
μm |
μm |
μm |
μm |
||||||
über |
bis |
U |
L |
U |
L |
U |
L |
U |
L |
U |
L |
10 |
18 |
0 |
–120 |
0 |
–120 |
+200 |
0 |
+100 |
0 |
+100 |
0 |
18 |
30 |
0 |
–120 |
0 |
–120 |
+200 |
0 |
+100 |
0 |
+100 |
0 |
30 |
50 |
0 |
–120 |
0 |
–120 |
+200 |
0 |
+100 |
0 |
+100 |
0 |
50 |
80 |
0 |
–150 |
0 |
–150 |
+200 |
0 |
+100 |
0 |
+100 |
0 |
80 |
120 |
0 |
–200 |
0 |
–200 |
+200 |
–200 |
+100 |
–100 |
+100 |
–100 |
120 |
180 |
0 |
–250 |
0 |
–250 |
+350 |
–250 |
+150 |
–150 |
+200 |
–100 |
180 |
250 |
0 |
–300 |
0 |
–300 |
+350 |
–250 |
+150 |
–150 |
+200 |
–100 |
250 |
315 |
0 |
–350 |
0 |
–350 |
+350 |
–250 |
+150 |
–150 |
+200 |
–100 |
315 |
400 |
0 |
–400 |
0 |
–400 |
+400 |
–400 |
+200 |
–200 |
+200 |
–200 |
Toleranzsymbole ➤ Tabelle
U = Oberes Grenzabmaß
L = Unteres Grenzabmaß
Plan- und Rundlauf auf der Zeichnung D = Außendurchmesser d = Lagerbohrung |
![]() |
Reihen 320, 329, 330, 331, 332 bei d ≦ 200 mm sowie Lager mit dem Vorsetzzeichen KJ
Lager 320, 329, 330, 331, 332 bei d ≦ 200 mm sowie Lager mit dem Vorsetzzeichen KJ haben Maß- und Lauftoleranzen der Toleranzklasse Normal, jedoch eingeengte Breitentoleranzen der Toleranzklasse 6X nach ISO 492:2014 ➤ Tabelle; Toleranzen des Innenrings ➤ Tabelle, Toleranzen des Außenrings ➤ Tabelle.
Breitentoleranzen, Toleranzklasse 6X
Nenndurchmesser |
Abweichung der |
Abweichung der |
Abweichung |
||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
d |
tΔBs |
tΔCs |
tΔTs |
tΔT1s |
tΔT2s |
||||||
mm |
μm |
μm |
μm |
μm |
μm |
||||||
über |
bis |
U |
L |
U |
L |
U |
L |
U |
L |
U |
L |
10 | 18 | 0 | –50 | 0 | –100 | +100 | 0 | +50 | 0 | +50 | 0 |
18 | 30 | 0 | –50 | 0 | –100 | +100 | 0 | +50 | 0 | +50 | 0 |
30 | 50 | 0 | –50 | 0 | –100 | +100 | 0 | +50 | 0 | +50 | 0 |
50 | 80 | 0 | –50 | 0 | –100 | +100 | 0 | +50 | 0 | +50 | 0 |
80 | 120 | 0 | –50 | 0 | –100 | +100 | 0 | +50 | 0 | +50 | 0 |
120 | 180 | 0 | –50 | 0 | –100 | +150 | 0 | +50 | 0 | +100 | 0 |
180 | 200 | 0 | –50 | 0 | –100 | +150 | 0 | +50 | 0 | +100 | 0 |
Toleranzsymbole ➤ Tabelle
U = Oberes Grenzabmaß
L = Unteres Grenzabmaß
Eingeengte Toleranzen der Toleranzklasse 5
Auf Anfrage gibt es Kegelrollenlager auch mit eingeengten Toleranzen der Toleranzklasse 5 nach ISO 492:2014; Toleranzen des Innenrings ➤ Tabelle, Toleranzen des Außenrings ➤ Tabelle, Breitentoleranzen ➤ Tabelle.
Eingeengte Toleranzen des Innenrings, Toleranzklasse 5
Nenndurchmesser |
Abweichung |
Schwankung |
Rundlauf |
Planlauf der Seitenfläche |
|||
---|---|---|---|---|---|---|---|
d |
tΔdmp |
tVdsp |
tVdmp |
tKia |
tSd |
||
mm |
μm |
μm |
μm |
μm |
μm |
||
über |
bis |
U |
L |
max. |
max. |
max. |
max. |
10 |
18 |
0 |
–7 |
5 |
5 |
5 |
7 |
18 |
30 |
0 |
–8 |
6 |
5 |
5 |
8 |
30 |
50 |
0 |
–10 |
8 |
5 |
6 |
8 |
50 |
80 |
0 |
–12 |
9 |
6 |
7 |
8 |
80 |
120 |
0 |
–15 |
11 |
8 |
8 |
9 |
120 |
180 |
0 |
–18 |
14 |
9 |
11 |
10 |
180 |
250 |
0 |
–22 |
17 |
11 |
13 |
11 |
250 |
315 |
0 |
–25 |
19 |
13 |
13 |
13 |
315 |
400 |
0 |
–30 |
23 |
15 |
15 |
15 |
Toleranzsymbole ➤ Tabelle
U = Oberes Grenzabmaß
L = Unteres Grenzabmaß
Eingeengte Toleranzen des Außenrings, Toleranzklasse 5
Nennmaß des Außendurchmessers |
Abweichung des Außendurchmessers |
Schwankung |
Rundlauf |
Planlauf der Seitenfläche |
|||
---|---|---|---|---|---|---|---|
D |
tΔDmp |
tVDsp |
tVDmp |
tKea |
tSD |
||
mm |
μm |
μm |
μm |
μm |
μm |
||
über |
bis |
U |
L |
max. |
max. |
max. |
max. |
18 |
30 |
0 |
–8 |
6 |
5 |
6 |
4 |
30 |
50 |
0 |
–9 |
7 |
5 |
7 |
4 |
50 |
80 |
0 |
–11 |
8 |
6 |
8 |
4 |
80 |
120 |
0 |
–13 |
10 |
7 |
10 |
4,5 |
120 |
150 |
0 |
–15 |
11 |
8 |
11 |
5 |
150 |
180 |
0 |
–18 |
14 |
9 |
13 |
5 |
180 |
250 |
0 |
–20 |
15 |
10 |
15 |
5,5 |
250 |
315 |
0 |
–25 |
19 |
13 |
18 |
6,5 |
315 |
400 |
0 |
–28 |
22 |
14 |
20 |
6,5 |
400 |
500 |
0 |
–33 |
26 |
17 |
24 |
8,5 |
500 |
630 |
0 |
–38 |
30 |
20 |
30 |
10 |
Toleranzsymbole ➤ Tabelle
U = Oberes Grenzabmaß
L = Unteres Grenzabmaß
Breitentoleranzen, Toleranzklasse 5
Nenndurchmesser |
Abweichung |
Abweichung |
Abweichung |
||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
d |
tΔBs |
tΔCs |
tΔTs |
tΔT1s |
tΔT2s |
||||||
mm |
μm |
μm |
μm |
μm |
μm |
||||||
über |
bis |
U |
L |
U |
L |
U |
L |
U |
L |
U |
L |
10 |
18 |
0 |
–200 |
0 |
–200 |
+200 |
-200 |
+100 |
-100 |
+100 |
-100 |
18 |
30 |
0 |
–200 |
0 |
–200 |
+200 |
-200 |
+100 |
-100 |
+100 |
-100 |
30 |
50 |
0 |
–240 |
0 |
–240 |
+200 |
-200 |
+100 |
-100 |
+100 |
-100 |
50 |
80 |
0 |
–300 |
0 |
–300 |
+200 |
-200 |
+100 |
-100 |
+100 |
-100 |
80 |
120 |
0 |
–400 |
0 |
–400 |
+200 |
-200 |
+100 |
-100 |
+100 |
-100 |
120 |
180 |
0 |
–500 |
0 |
–500 |
+350 |
-250 |
+150 |
-150 |
+200 |
-100 |
180 |
250 |
0 |
–600 |
0 |
–600 |
+350 |
-250 |
+150 |
-150 |
+200 |
-100 |
250 |
315 |
0 |
–700 |
0 |
–700 |
+350 |
-250 |
+150 |
-150 |
+200 |
-100 |
315 |
400 |
0 |
–800 |
0 |
–800 |
+400 |
-400 |
+200 |
-200 |
+200 |
-200 |
Toleranzsymbole ➤ Tabelle
U = Oberes Grenzabmaß
L = Unteres Grenzabmaß
Toleranz der Gesamtbreite von zusammengepassten Lagern
Die Toleranz der Gesamtbreite 2T von zusammengepassten Lagersätzen in DF-Ausführung ergibt sich aus der axialen Lagerluft und den Abweichungen der Breite tΔTs der Einzellager. Die Toleranz der Gesamtbreite 2B ergibt sich aus den Abweichungen der Innenringbreite tΔBs der Einzellager ➤ Tabelle.
Lager in Zollabmessungen nach ANSI/ABMA
Kegelrollenlager mit dem Vorsetzzeichen K werden serienmäßig nach nachfolgenden Tabellen gefertigt. Die darin enthaltenen Werte erfüllen die Forderungen der Normaltoleranzen ANSI/ABMA 19.2:2013 und übertreffen diese zum Teil deutlich. Ausnahme: Lager mit dem Vorsetzzeichen KJ entsprechen ISO 492:2014. Die Bohrungs- und Außendurchmesser der Lager mit Zollmaßen haben Plustoleranzen; Toleranzen des Innenrings ➤ Tabelle, Toleranzen des Außenrings ➤ Tabelle, Breitentoleranzen ➤ Tabelle.
Toleranzen des Innenrings, Lager in Zollabmessungen
Nenndurchmesser |
Abweichung |
Rundlauf |
Planlauf |
|||
---|---|---|---|---|---|---|
nach Norm |
X-life |
X-life |
||||
d |
tΔdmp |
tKia |
tKia |
tSia |
||
mm |
μm |
μm |
μm |
μm |
||
über |
bis |
U |
L |
max. |
max. |
max. |
10 |
18 |
+12 |
0 |
15 |
7 |
10 |
18 |
30 |
+12 |
0 |
18 |
8 |
13 |
30 |
50 |
+12 |
0 |
20 |
9 |
13 |
50 |
80 |
+12 |
0 |
25 |
10 |
15 |
80 |
120 |
+25 |
0 |
30 |
13 |
18 |
120 |
180 |
+25 |
0 |
35 |
19 |
20 |
180 |
250 |
+25 |
0 |
50 |
24 |
25 |
250 |
304,8 |
+25 |
0 |
50 |
28 |
28 |
304,8 |
315 |
+50 |
0 |
50 |
28 |
28 |
315 |
400 |
+50 |
0 |
50 |
33 |
35 |
400 |
500 |
+50 |
0 |
50 |
39 |
38 |
500 |
609,6 |
+50 |
0 |
50 |
45 |
43 |
609,6 |
800 |
+75 |
0 |
75 |
54 |
‒ |
Toleranzsymbole ➤ Tabelle
U = Oberes Grenzabmaß
L = Unteres Grenzabmaß
tSia = Planlauf nach Schaeffler-Norm ➤ Bild
Toleranzen des Außenrings, Lager in Zollabmessungen
Nennmaß |
Abweichung |
Rundlauf |
|||
---|---|---|---|---|---|
nach Norm |
X-life |
||||
D |
tΔDmp |
tKea |
tKea |
||
mm |
μm |
μm |
μm |
||
über |
bis |
U |
L |
max. |
max. |
18 |
30 |
+25 |
0 |
18 |
9 |
30 |
50 |
+25 |
0 |
20 |
10 |
50 |
80 |
+25 |
0 |
25 |
13 |
80 |
120 |
+25 |
0 |
35 |
16 |
120 |
150 |
+25 |
0 |
40 |
19 |
150 |
180 |
+25 |
0 |
45 |
21 |
180 |
250 |
+25 |
0 |
50 |
25 |
250 |
304,8 |
+25 |
0 |
50 |
29 |
304,8 |
609,6 |
+50 |
0 |
50 |
45 |
609,6 |
800 |
+75 |
0 |
75 |
54 |
Toleranzsymbole ➤ Tabelle
U = Oberes Grenzabmaß
L = Unteres Grenzabmaß
Breitentoleranzen, Lager in Zollabmessungen
Nenndurchmesser |
Abweichung |
Abweichung |
Abweichung |
||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
d |
tΔBs |
tΔCs |
tΔTs |
||||
mm |
μm |
μm |
μm |
||||
über |
bis |
U |
L |
U |
L |
U |
L |
10 |
50 |
0 |
-120 |
0 |
-120 |
+200 |
0 |
50 |
80 |
0 |
-150 |
0 |
-150 |
+200 |
0 |
80 |
101,6 |
0 |
200 |
0 |
-200 |
+200 |
0 |
101,6 |
120 |
0 |
-200 |
0 |
-200 |
+350 |
-250 |
120 |
180 |
0 |
-250 |
0 |
-250 |
+350 |
-250 |
180 |
304,8 |
0 |
-250 |
0 |
-250 |
+350 |
-250 |
304,8 |
800 |
0 |
-250 |
0 |
-250 |
+375 |
-375 |
Toleranzsymbole ➤ Tabelle
U = Oberes Grenzabmaß
L = Unteres Grenzabmaß
Nachsetzzeichen
Die Bedeutung der in diesem Kapitel verwendeten Nachsetzzeichen zeigt ➤ Tabelle sowie medias interchange http://www.schaeffler.de/std/1B69.
Nachsetzzeichen und ihre Bedeutung
Nachsetzzeichen |
Bedeutung der Nachsetzzeichen |
---|---|
A |
geänderte Innenkonstruktion (nicht für Lager nach ANSI/ABMA) |
B |
vergrößerter Druckwinkel (für Lager nach DIN) |
DF-A..-.. |
zwei Kegelrollenlager in X-Anordnung zusammengepasst, mit Zwischenring zwischen den Außenringen. Axialluft zwischen .. und .. in μm |
X |
Außenmaße internationalen Normen angepasst (für Lager nach DIN) |
XL |
X-life |
Kegelrollenlager für spezielle Anwendungen
Werden Kegelrollenlagerungen unter sehr schwierigen Betriebsbedingungen betrieben, beispielsweise bei hohen Betriebstemperaturen oder stark verschmutztem Schmieröl, dann stehen für solche Anwendungen spezielle Kegelrollenlager zur Verfügung. In diesen Fällen bitte bei Schaeffler anfragen. Nachsetzzeichen für Sonderausführungen ➤ Tabelle.
Sonderausführungen, auf Anfrage
Nachsetzzeichen |
Bedeutung der Nachsetzzeichen |
---|---|
DB-A..-.. |
zwei Kegelrollenlager in O-Anordnung zusammengepasst, |
DT |
zwei Kegelrollenlager in Tandemanordnung zusammengepasst, |
P5 |
Lager in der Toleranzklasse 5 |
Weitere Sonderausführungen mit Nachsetzzeichen sind auf Anfrage möglich, beispielsweise für:
- Maßstabilisierung
- spezielle Wärmebehandlung
- spezielle Werkstoffe
- reibungsreduzierte Kegelrollenlager
- Toleranzklassen
- eingeengte Breitentoleranzen.
Aufbau der Lagerbezeichnung
Beispiele zur Bildung der Lagerbezeichnung
Die Bezeichnung der Lager folgt einem festgelegten Schema. Beispiele ➤ Bild bis ➤ Bild. Für die Bildung der Kurzzeichen gelten DIN 623-1:1993 ➤ Bild, DIN 720:2008 ➤ Bild, ISO 10317:2008, ISO 355:2007 ➤ Bild, ANSI/ABMA 19.1:2011 und ANSI/ABMA 19.2:2013.
Einreihiges Kegelrollenlager, metrisch, nach DIN 623-1:1993, DIN 720:2008: Aufbau des Kurzzeichens |
![]() |
Einreihiges Kegelrollenlager, metrisch, nach ISO 10317:2008, ISO 355:2007: Aufbau des Kurzzeichens |
![]() |
Einreihiges Kegelrollenlager, metrisch, nach ANSI/ABMA 19.1:2011; Zollabmessungen, nach ANSI/ABMA 19.2:2013: Aufbau des Kurzzeichens |
![]() |
Zusammengepasstes Kegelrollenlagerpaar: Aufbau des Kurzzeichens |
![]() |
Integral-Kegelrollenlager: Aufbau des Kurzzeichens |
![]() |
Dimensionierung
Dynamische äquivalente Lagerbelastung
P = Fr bei rein radialer Belastung konstanter Größe und Richtung
Die zur Dimensionierung dynamisch beanspruchter Radiallager verwendete Lebensdauer-Grundgleichung L = (Cr/P)p setzt eine radiale Belastung P konstanter Größe voraus. Ist das Lager rein radial belastet, wird in die Lebensdauergleichung für P direkt die Radiallast Fr eingesetzt (P = Fr).
P ist eine Ersatzkraft bei kombinierter Belastung
Trifft diese Bedingung nicht zu, muss zur Lebensdauerberechnung zunächst eine konstante Radialkraft bestimmt werden, die (was die Lebensdauer betrifft) eine gleichwertige Beanspruchung darstellt. Diese Kraft wird dynamische äquivalente Lagerbelastung P genannt.
Fa/Fr ≦ e oder Fa/Fr > e
Die Berechnung von P hängt vom Belastungsverhältnis Fa/Fr und dem Faktor e ab.
Einzellager und JK0S‑Lager
Für dynamisch beanspruchte Einzellager und Integral-Kegelrollenlager gilt ➤ Formel und ➤ Formel.
Dynamische äquivalente Belastung

Dynamische äquivalente Belastung

Legende
P | N |
Dynamische äquivalente Lagerbelastung |
Fr | N |
Radiale Belastung |
Fa | N |
Resultierende Axialkraft ➤ Tabelle. Zur Berechnung von Fa sind die Angaben im Abschnitt „Ermittlung der inneren resultierenden Axialkraft Fa für Einzellager“ zu berücksichtigen ➤ Link |
e, Y | - |
Faktoren |
Lagerpaare in O- oder X‑Anordnung
Für dynamisch beanspruchte Lagerpaare in O- oder X-Anordnung bestehend aus Einzellagern gilt ➤ Formel und ➤ Formel.
Dynamische äquivalente Belastung

Dynamische äquivalente Belastung

Legende
P | N |
Dynamische äquivalente Lagerbelastung |
Fr | N |
Radiale Belastung |
Fa | N |
Resultierende Axialkraft ➤ Tabelle. Zur Berechnung von Fa sind die Angaben im Abschnitt „Ermittlung der inneren resultierenden Axialkraft Fa für Einzellager“ zu berücksichtigen ➤ Link |
e, Y | - |
Faktoren |
Zusammengepasste Lagerpaare
Für dynamisch beanspruchte zusammengepasste Lagerpaare 313 (320, 322, 329)..-DF-A gilt ➤ Formel und ➤ Formel.
Dynamische äquivalente Belastung

Dynamische äquivalente Belastung

Legende
P | N |
Dynamische äquivalente Lagerbelastung |
Fr | N |
Radiale Belastung |
Fa | N |
Resultierende Axialkraft. Zur Berechnung von Fa sind die Angaben im Abschnitt „Ermittlung der inneren resultierenden Axialkraft Fa für Einzellager“ zu berücksichtigen ➤ Link |
e, Y1, Y2 | - |
Faktoren |
Ermittlung der inneren resultierenden Axialkraft Fa für Einzellager und Lagerpaare in X- und O-Anordnung
Weshalb die innere resultierende Axialkraft Fa berücksichtigt werden muss
Einreihige Kegelrollenlager übertragen radiale Kräfte schräg zur Lagerachse von einer Laufbahn auf die andere. Bei einer Welle, die mit zwei einreihigen Kegelrollenlagern gleicher oder unterschiedlicher Größe abgestützt wird, führt die radiale Belastung von Lager A durch die Neigung der Laufbahnen (α0 ≠ 0°) zu einer axialen Belastung von Lager B. Ebenso wirkt sich die radiale Belastung des Lagers B in einer axialen Belastung von Lager A aus; äußere Kräfte derartiger Lagersysteme ➤ Bild und ➤ Bild. Diese innere resultierende Axialkraft Fa muss bei der Berechnung der dynamischen äquivalenten Lagerbelastung P berücksichtigt werden.
Formeln zur Berechnung
Formeln zur Berechnung der resultierenden Axialkraft Fa ➤ Tabelle.
Voraussetzungen zur Berechnung
Lager A wird radial mit FrA, Lager B radial mit FrB belastet ➤ Bild und ➤ Bild. FrA und FrB greifen in den Druckmittelpunkten der Lager an und werden immer als positiv angesehen. Die Lager sind spielfrei, jedoch ohne Vorspannung.
Die angegebenen Gleichungen zur Bestimmung der Axiallast entsprechen einer Näherungslösung unter der Annahme einer Lastzone von 180° in radial belasteten Lagern. Für eine genauere Berechnung empfiehlt sich die Verwendung von BEARINX oder BEARINX.
Formeln zur Ermittlung der inneren resultierenden Axialkraft Fa
Fall |
Belastungsverhältnis |
Äußere Axialkraft |
---|---|---|
1 |
|
Ka ≧ 0 |
2 |
|
|
3 | ![]() |
|
Fortsetzung ▼ |
Parameter ➤ Formel, ➤ Bild und ➤ Bild
YA = YB
Formeln zur Ermittlung der inneren resultierenden Axialkraft Fa
Fall |
Belastungsverhältnis |
Resultierende Axialkraft Fa |
|
---|---|---|---|
Lager A |
Lager B |
||
1 |
|
|
Fa wird rechnerisch |
2 |
|
|
Fa wird rechnerisch |
3 | ![]() |
Fa wird rechnerisch |
|
Fortsetzung ▲ |
Parameter ➤ Formel, ➤ Bild und ➤ Bild
YA = YB
Angestellte Lagerung mit zwei einreihigen Kegelrollenlagern in O‑Anordnung, äußere Kräfte Ka = Äußere Axialkraft, die auf die Welle wirkt FrA = Radiale Belastung Lager A FrB = Radiale Belastung Lager B |
![]() |
Angestellte Lagerung mit zwei einreihigen Kegelrollenlagern in X‑Anordnung, äußere Kräfte Ka = Äußere Axialkraft, die auf die Welle wirkt FrA = Radiale Belastung Lager A FrB = Radiale Belastung Lager B |
![]() |
Beispiel zur Ermittlung der inneren resultierenden Axialkraft Fa
Lagerung einer Ritzelwelle
Für die Lagerung einer Ritzelwelle sind zwei einreihige Kegelrollenlager vorgesehen ➤ Bild. Die Lagerung soll angestellt und in O-Anordnung ausgeführt werden. Zur Berechnung der nominellen Lebensdauer des Lagers A ist die dynamische äquivalente Lagerbelastung PA zu ermitteln.
BEARINX-Berechnungsmodell: Belastung von Lager A und B Ka = Äußere Axialkraft = 6,52 kN Kr = Äußere Radialkraft Kt = Tangentialkraft FrA = Radiale Belastung Lager A (Resultierende aus den Reaktionskräften FyA und FzA) FrB = Radiale Belastung Lager B (Resultierende aus den Reaktionskräften FyB und FzB) l1 = Abstand Ritzel bis Druckkegelspitze Lager A l2 = Abstand Druckkegelspitzen Lager A und Lager B |
![]() |
Aus der äußeren Radialkraft Kr und der Tangentialkraft Kt müssen durch Lösen des Momenten- und Kräftegleichgewichts der Welle die resultierenden Radialkräfte FrA und FrB auf die Lager bestimmt werden. Ergebnis:
- FrA = 7,3 kN
- FrB = 2,2 kN.
Bei einer Lagerung mit zwei Einzellagern ist die resultierende Axialkraft Fa zu berücksichtigen
Da es sich hier um eine angestellte Lagerung mit zwei Einzellagern handelt, muss bei der Lagerberechnung die innere resultierende Axialkraft Fa des Lagersystems nach ➤ Tabelle berücksichtigt werden. Für beide Kegelrollenlager gilt YA = YB = 1,6. Belastungen ➤ Bild. Für Lager A ist vorgesehen: Kegelrollenlager 32206-XL
1. Schritt
Belastungsverhältnis mit ➤ Formel ermitteln.
Belastungsverhältnis



2. Schritt
Ergebnis mit möglichen Fällen vergleichen ➤ Tabelle. Es kann Fall 2 oder Fall 3 in Frage kommen ➤ Tabelle.
Formeln zur Ermittlung der inneren resultierenden Axialkraft Fa
Fall |
Belastungsverhältnis |
Äußere Axialkraft |
Resultierende Axialkraft Fa |
|
---|---|---|---|---|
Lager A |
Lager B |
|||
2 |
|
|
|
‒ |
3 | ![]() |
|
‒ |
|
Parameter ➤ Formel
YA = YB = 1,6
3. Schritt
Mit ➤ Formel überprüfen, ob Fall 2 zutrifft ➤ Tabelle.
Äußere Axialkraft in Relation zum Belastungsverhältnis


Fall 2 trifft zu ➤ Tabelle. Das bedeutet, dass das Lager A die äußere Axialkraft Ka aufnimmt.
4. Schritt
Fa ermitteln
Mit ➤ Formel die innere resultierende Axialkraft Fa für Lager A ermitteln. Es gelten die Berechnungen nach ➤ Tabelle, Fall 2.
Innere resultierende Axialkraft für Lager A


Beispiel zur Ermittlung von P
Wert Fa zur Berechnung von P einsetzen
Mit ➤ Formel ist das Verhältnis zwischen Axialkraft Fa und Radialkraft Fr des Lagers A zu ermitteln und mit dem Grenzwert e nach Produkttabelle (hier e = 0,37) zu vergleichen.
Belastungsverhältnis Lager A


Dann gilt:

Folglich muss die Axialkraft Fa des Lagers A (FaA) innerhalb der äquivalenten Lagerbelastung PA des Lagers A berücksichtigt werden. Es gilt ➤ Formel und damit ➤ Formel.
P für Fa/Fr > e


Die dynamische äquivalente Lagerbelastung PA des Lagers A wird anschließend für die Berechnung der nominellen Lebensdauer des Lagers A verwendet.
Statische äquivalente Lagerbelastung
Einzellager und JK0S‑Lager
Für statisch beanspruchte Einzellager und Integral-Kegelrollenlager gelten ➤ Formel und ➤ Formel.
Statische äquivalente Belastung

Statische äquivalente Belastung

Legende
P0 | N |
Statische äquivalente Lagerbelastung |
F0r, F0a | N |
Größte auftretende radiale oder axiale Belastung (Maximalbelastung) |
Y0 | - |
Axiallastfaktor |
Für statisch beanspruchte Lagerpaare in O- oder X-Anordnung gilt ➤ Formel.
Statische äquivalente Belastung

Legende
P0 | N |
Statische äquivalente Lagerbelastung |
F0r, F0a | N |
Größte auftretende radiale oder axiale Belastung (Maximalbelastung) |
Y0 | - |
Axiallastfaktor |
Für statisch beanspruchte zusammengepasste Lagerpaare 313 (320, 322, 329)..-DF-A.. gilt ➤ Formel.
Statische äquivalente Belastung

Legende
P0 | N |
Statische äquivalente Lagerbelastung |
F0r, F0a | N |
Größte auftretende radiale oder axiale Belastung (Maximalbelastung) |
Y0 | - |
Axiallastfaktor |
Statische Tragsicherheit
S0 = C0/P0
Neben der nominellen Lebensdauer L (L10h) ist immer auch die statische Tragsicherheit S0 zu überprüfen ➤ Formel.
Statische Tragsicherheit

Legende
S0 | - |
Statische Tragsicherheit |
C0 | N |
Statische Tragzahl |
P0 | N |
Statische äquivalente Lagerbelastung |
Mindestbelastung
Um Schlupfschäden zu vermeiden, ist eine radiale Mindestbelastung von P > C0r/60 notwendig
Damit zwischen den Kontaktpartnern kein Schlupf auftritt, müssen die Kegelrollenlager stets ausreichend hoch belastet sein. Erfahrungsgemäß ist dazu eine radiale Mindestbelastung in der Größenordnung von P > C0r/60 erforderlich. In den meisten Fällen ist die Radiallast allerdings durch das Gewicht der gelagerten Teile und die äußeren Kräfte schon höher als die erforderliche Mindestbelastung.
Ist die radiale Mindestbelastung niedriger als oben angegeben, bitte bei Schaeffler rückfragen.
Gestaltung der Lagerung
Radiale Befestigung der Lager
Für eine sichere radiale Befestigung sind feste Passungen notwendig
Neben der ausreichenden Abstützung der Ringe müssen die Lager auch radial sicher befestigt werden, damit die Lagerringe auf den Gegenstücken unter Last nicht wandern. Das geschieht im Allgemeinen durch feste Passungen zwischen den Lagerringen und den Gegenstücken. Werden die Ringe nicht ausreichend oder fehlerhaft befestigt, kann dies zu schweren Schäden an den Lagern und angrenzenden Maschinenteilen führen. Bei der Wahl der Passungen sind Einflussgrößen wie Umlaufverhältnisse, die Höhe der Belastung, die Lagerluft, Temperaturverhältnisse, die Ausführung der Gegenstücke und Ein- und Ausbaumöglichkeiten zu berücksichtigen.
Treten stoßartige Belastungen auf, sind feste Passungen (Übergangs- oder Übermaßpassung) notwendig, damit sich die Ringe zu keinem Zeitpunkt lockern. Zu Spiel-, Übergangs- oder Übermaßpassung ➤ Tabelle und ➤ Tabelle.
Bei der Gestaltung der Lagerung sind die folgenden Angaben aus den technischen Grundlagen zu berücksichtigen:
- Umlaufverhältnisse ➤ Link
- Toleranzklassen für zylindrische Wellensitze (Radiallager) ➤ Tabelle, davon ausgenommen Kegelrollenlager nach ANSI/ABMA 19.2:2013 bzw. mit Sondertoleranzen
- Wellenpassungen ➤ Tabelle
- Toleranzklassen für Lagersitze in Gehäusen (Radiallager) ➤ Tabelle, davon ausgenommen Kegelrollenlager nach ANSI/ABMA 19.2:2013 bzw. mit Sondertoleranzen
- Gehäusepassungen ➤ Tabelle.
Wellen- und Gehäusepassungen für Lager in Zollabmessungen
Bei Lagern anderer Toleranzgenauigkeit wie z. B. ANSI/ABMA 19.2:2013 muss die Toleranzklasse der Passung entsprechend verschoben werden.
Wellen- und Gehäusepassungen für Integral-Kegelrollenlager
Empfohlene Wellen- und Gehäusetoleranzen für Integral-Kegelrollenlager ➤ Tabelle.
Toleranzen für Integral-Kegelrollenlager
Umfangslast |
Toleranzklasse |
|
---|---|---|
Welle |
Gehäuse |
|
am Innenring |
m6 Ⓔ |
H7 Ⓔ |
am Außenring |
g6 Ⓔ |
M7 Ⓔ |
Axiale Befestigung der Lager
Die Lager müssen auch in axialer Richtung sicher festgelegt sein
Da eine feste Passung allein meist nicht ausreicht, die Lagerringe auf der Welle und in der Gehäusebohrung auch in axialer Richtung sicher festzulegen, muss dies in der Regel durch eine zusätzliche axiale Befestigung bzw. Sicherung erfolgen. Die axiale Fixierung der Lagerringe ist auf die Art der Lageranordnung abzustimmen. Geeignet sind prinzipiell Wellen- und Gehäuseschultern, Gehäusedeckel, Muttern, Abstandsringe, Sicherungsringe usw. ➤ Bild.
Maß-, Form- und Laufgenauigkeit für die Lagersitze
Für den Wellensitz mindestens IT6, für den Gehäusesitz mindestens IT7 vorsehen
Die Genauigkeit des zylindrischen Lagersitzes auf der Welle und im Gehäuse soll der Genauigkeit des eingesetzten Lagers entsprechen. Bei einreihigen Kegelrollenlagern mit der Toleranzklasse Normal oder 6X soll der Wellensitz mindestens dem Grundtoleranzgrad IT6, der Gehäusesitz mindestens IT7 entsprechen; bei der Toleranzklasse 5 soll der Wellensitz mindestens IT5, der Gehäusesitz mindestens IT6 entsprechen. Richtwerte für die Form- und Lagetoleranzen der Lagersitzflächen ➤ Tabelle, Toleranzen t1 bis t3 entsprechend ➤ Bild. Zahlenwerte für die IT-Qualitäten ➤ Tabelle.
Richtwerte für die Form- und Lagetoleranzen der Lagersitzflächen
Toleranzklasse |
Lagersitzfläche |
Grundtoleranzgrade nach ISO 286-1 |
||||
---|---|---|---|---|---|---|
nach ISO 492 |
nach DIN 620 |
Durchmessertoleranz |
Rundheittoleranz |
Parallelitätstoleranz |
Gesamtplanlauftoleranz |
|
t1 |
t2 |
t3 |
||||
Normal |
PN (P0) |
Welle |
IT6 (IT5) |
Umfangslast IT4/2 |
Umfangslast IT4/2 |
IT4 |
Punktlast IT5/2 |
Punktlast IT5/2 |
IT4 | ||||
Gehäuse |
IT7 (IT6) |
Umfangslast IT5/2 |
Umfangslast IT5/2 |
IT5 |
||
Punktlast IT6/2 |
Punktlast IT6/2 |
IT5 | ||||
5 |
P5 |
Welle |
IT5 |
Umfangslast IT2/2 |
Umfangslast IT2/2 |
IT2 |
Punktlast IT3/2 |
Punktlast IT3/2 |
IT2 | ||||
Gehäuse |
IT6 |
Umfangslast IT3/2 |
Umfangslast IT3/2 |
IT3 |
||
Punktlast IT4/2 |
Punktlast IT4/2 |
IT3 |
Zahlenwerte für ISO-Grundtoleranzen (IT-Qualitäten) nach ISO 286-1:2010
IT-Qualität |
Nennmaß in mm |
||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
über |
10 |
18 |
30 |
50 |
80 |
120 |
180 |
250 |
315 |
400 |
500 |
630 |
|
bis |
18 |
30 |
50 |
80 |
120 |
180 |
250 |
315 |
400 |
500 |
630 |
800 |
|
Werte in μm |
|||||||||||||
IT2 |
2 | 2,5 | 2,5 | 3 | 4 | 5 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 13 | |
IT3 |
3 | 4 | 4 | 5 | 6 | 8 | 10 | 12 | 13 | 15 | 16 | 18 | |
IT4 |
5 | 6 | 7 | 8 | 10 | 12 | 14 | 16 | 18 | 20 | 22 | 25 | |
IT5 |
8 | 9 | 11 | 13 | 15 | 18 | 20 | 23 | 25 | 27 | 32 | 36 | |
IT6 |
11 | 13 | 16 | 19 | 22 | 25 | 29 | 32 | 36 | 40 | 44 | 50 | |
IT7 |
18 | 21 | 25 | 30 | 35 | 40 | 46 | 52 | 57 | 63 | 70 | 80 |
Rauheit zylindrischer Lagersitze
Ra darf nicht zu groß sein
Die Rauheit der Lagersitze ist auf die Toleranzklasse der Lager abzustimmen. Der Mittenrauwert Ra darf nicht zu groß werden, damit der Übermaßverlust in Grenzen bleibt. Die Wellen müssen geschliffen, die Bohrungen feingedreht werden. Richtwerte in Abhängigkeit von der IT‑Qualität der Lagersitzflächen ➤ Tabelle.
Rauheitswerte für zylindrische Lagersitzflächen – Richtwerte
Nenndurchmesser d (D) |
empfohlener Mittenrauwert |
||||
---|---|---|---|---|---|
mm |
μm |
||||
Durchmessertoleranz (IT-Qualität) |
|||||
über |
bis |
IT7 |
IT6 |
IT5 |
IT4 |
‒ |
80 |
1,6 |
0,8 |
0,4 |
0,2 |
80 |
500 |
1,6 |
1,6 |
0,8 |
0,4 |
500 |
1 250 |
3,21) |
1,6 |
1,6 |
0,8 |
- Für den Lagereinbau mit dem Hydraulikverfahren Ra = 1,6 μm nicht überschreiten.
Anschlussmaße für die Anlageflächen der Lagerringe
Die Anlageflächen für die Ringe müssen ausreichend hoch sein
Die Anschlussmaße von Wellen- und Gehäuseschultern, Abstandsringen usw. müssen sicherstellen, dass die Anlageflächen für die Lagerringe ausreichend hoch sind. Sie müssen jedoch auch zuverlässig verhindern, dass umlaufende Teile des Lagers an feststehenden Teilen anstreifen. Bewährte Anschlussmaße für die Radien und die Durchmesser der Anlageschultern sind in Anlehnung an DIN 5418 festgelegt. Diese Maße sind Grenzmaße (Größt- oder Kleinstmaße); sie dürfen nicht über- oder unterschritten werden.
Werden einreihige Kegelrollenlager in Tandem-Anordnung eingebaut, ist auf eine ausreichende Überdeckung der sich berührenden Außenring-Stirnflächen zu achten. Im Zweifel bitte bei Schaeffler rückfragen.
Käfigüberstand
Bei den offenen Lagern stehen die Käfige seitlich etwas vor. Um ein Anstreifen der Käfige an der Anschlusskonstruktion zu vermeiden, sind die seitlichen Mindestabstände Ca und Cb in den Produkttabellen bei der Auslegung der Anschlusskonstruktion zu berücksichtigen.
Anstellen der Lager
Einzellager immer gegen ein zweites Lager anstellen
Aufgrund der inneren Konstruktion können einreihige Kegelrollenlager nicht allein montiert werden, sondern sind immer zusammen mit einem zweiten Lager oder als Lagersatz zu verwenden ➤ Bild. Bei Lagerungen mit zwei einreihigen Einzellagern sind diese so gegeneinander anzustellen, bis die erforderliche Vorspannung oder das gewünschte Spiel erreicht ist ➤ Bild. Die Vorspannung ergibt sich erst nach dem Einbau der Lager und ist abhängig vom Anstellen gegen das zweite Lager.
Anstellung so wählen, dass die volle Funktion und Betriebssicherheit der Lager gewährleistet ist
Die richtige Anstellung der Lager beeinflusst die Funktion und Betriebssicherheit der Lagerung wesentlich. Ist das Spiel zu groß, wird die Tragfähigkeit der Lager nicht voll genutzt; ist die Vorspannung zu hoch, entstehen durch die stärkeren Reibungsverluste höhere Betriebstemperaturen, die sich wiederum negativ auf die Lebensdauer der Lager auswirken.
Um die Rollen korrekt zu positionieren, muss beim Anstellen der Lager die Welle oder das Gehäuse mehrmals in beide Richtungen gedreht werden.
Angestellte Lagerung mit zwei einreihigen Kegelrollenlagern H = Stützabstand
|
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Zusammengepasste Lager
Bei zusammengepassten Lagersätzen entfällt das Anstellen
Zusammengepasste Kegelrollenlager müssen nicht angestellt werden ➤ Abschnitt. Das gewünschte Betriebsspiel bzw. die geforderte Vorspannung sind hier bereits ab Werk eingestellt.
Ein- und Ausbau
Die Ein- und Ausbaumöglichkeiten der Kegelrollenlager mit thermischen, hydraulischen oder mechanischen Verfahren sind bereits bei der Gestaltung der Lagerstelle zu berücksichtigen.
Lager beim Einbau nicht beschädigen
Integral-Kegelrollenlager sind nicht zerlegbar. Beim Einbau solcher Lager müssen die Montagekräfte immer am festgepassten Lagerring angreifen.
Schaeffler-Montagehandbuch
Wälzlager sehr sorgfältig behandeln
Wälzlager sind vielfach bewährte Präzisions-Maschinenelemente zur Gestaltung wirtschaftlicher, zuverlässiger und betriebssicherer Lagerungen. Damit diese Produkte ihre Funktion einwandfrei erfüllen und die vorgesehene Gebrauchsdauer ohne Beeinträchtigung erreichen, müssen sie sorgfältig behandelt werden.
Das Schaeffler-Montagehandbuch MH 1 informiert umfassend über die sachgemäße Lagerung, Montage, Demontage und Wartung rotatorischer Wälzlager http://www.schaeffler.de/std/1B68. Daneben enthält es Angaben, die der Konstrukteur für den Ein‑ und Ausbau und die Wartung der Lager schon bei der Gestaltung der Lagerstelle beachten muss. Das Buch liefert Schaeffler auf Anfrage.
Rechtshinweis zur Datenaktualität
Die Weiterentwicklung der Produkte kann auch zu technischen Änderungen an Katalogprodukten führen
Im Mittelpunkt des Interesses von Schaeffler stehen die Optimierung und die Weiterentwicklung seiner Produkte und die Zufriedenheit seiner Kunden. Damit Sie sich als Kunde bestmöglich über diesen Fortschritt und den aktuellen technischen Stand der Produkte informieren können, veröffentlichen wir Produktänderungen gegenüber der gedruckten Ausgabe in unserem elektronischen Produktkatalog.
Änderungen der Angaben und Darstellungen dieses Katalogs behalten wir uns daher vor. Dieser Katalog gibt den Stand bei Drucklegung wieder. Neuere Veröffentlichungen unsererseits (in Printmedien oder digital) gehen automatisch diesem Katalog vor, soweit sie dasselbe Thema betreffen. Bitte prüfen Sie daher stets über unseren elektronischen Produktkatalog, ob aktuellere Informationen oder Änderungshinweise für Ihr gewünschtes Produkt verfügbar sind.
Weiterführende Informationen
Bei der Auslegung einer Lagerung sind neben den Angaben in diesem Kapitel auch folgende Kapitel in den technischen Grundlagen zu beachten: